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Alle Neuerungen der Google I/O 2013 im Consumer-Bereich

Wer die Google Konverenz nicht live sehen konnte, hat hier nochmal die Gelegenheit die Aufzeichnung der Google I/O 2013 zu sehen. Absolut empfehlenswert!

ANDROID

 

I) Fused Location Provider

Diese API soll folgende Verbesserungen bringen:

  1.  genauere Ortung

  2.  schnellere Ortung

  3.  weniger als 1% Akku-Verbrauch pro Stunde

 

II) Geofencing


Diese API richtet sich eher an Entwickler und bietet die Möglichkeit, Bereiche auf der Karte zu markieren, um in Apps Ereignisse hervorzurufen, wenn sich ein User hineinbewegt.

 

III) Activity Recognition

Mit Hilfe des Beschleunigungs- und Lagesensors im Smartphone soll die Navigation in GPS-schwachen Gebieten verbessert werden. So könnte z.B. in Tunnels weiterhin navigiert werden, da Google anhand der Sensordaten weiß, wie schnell man fährt und somit auch, wo man sich momentan befindet.

Außerdem soll ‘Navigation’ anhand der Geschwindigkeit lernen, ob man sich mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß bewegt.

 

IV) Google-SignUp

Die Möglichkeit, sich mit seinem Google-Konto bei anderen Diensten zu registrieren, gibt es schon seit einiger Zeit und erleichtert, wie die Anmeldung durch Facebook, das Prozedere erheblich. Außerdem muss man sich keine zusätzlichen Passwörter merken.
Neu ist, dass auf Websites, für die es auch mobile Apps gibt, man nach dem ‘SignUp’ auswählen kann, ob und auf welchem Gerät man die App installieren möchte. Möglich ist das zum Beispiel schon bei ‘fancy‘.

 

V) Google Cloud Messaging

Cloud Messaging hat nichts mit den uns bekannten Nachrichtendiensten, wie Hangouts oder GMail zu tun. Es stellt den Kanal dar, den Entwickler nutzen, um beispielsweise Benachrichtigungen für Apps zu verschicken. Und diese Benachrichtigungen sind jetzt in real-time synchronisiert. Öffnet oder entfernt der User eine Benachrichtigung, so verschwindet sie auf allen anderen Geräten inkl. Chrome am Desktop auch.

 

VI) Google Play Game Services

Das neue Gaming-Center im Google Play bietet vor allem ‘Cloud Save’ als Vorteil. Dabei sind Spielstände zentral gespeichert und man kann direkt vom einen auf’s andere Gerät wechseln und bleibt im selben Level.
Zusätzlich lassen sich Trophäen teilen und öffentliche (weltweit) und private (Google+Kreise) Ranglisten einsehen.
Auch Multiplayer-Spiele mit Personen in Google+Kreisen lassen sich erstellen.

 

VII) Google Play Music All Access

Music All Access bietet einen neuen Musik-Streaming-Dienst, wie wir ihn schon von Spotify oder Simfy kennen. Vorerst wird es nur in den USA zur Verfügung stehen und 9,99$ im Monat kosten. Weitere Länder sind aber schon in Planung.
Zu den Features im Player (welcher auf für Deutschland zum update steht) gehört, dass man personalisierte Empfehlungen bekommt, ein ‘Explore-Mode’, der auf den eigenen Vorlieben basiert und die Funktion ‘Listen Now’, welche einen zufälligen Mix aus der Google- und der eigenen Bibliothek erstellt.

 

VIII) Naked Samsung Galaxy S4

Google Kündigt zum  26.06.2013 ein Samsung Flaggschiff für 695$ an, das ohne Samsung TouchWiz-Oberfläche kommt. Das bringt auch Nexus-Feeling in Form von direktem Update-Support und natürlich der Bedienung mit sich.

 

CHROME

 

I) WebP

Mit WebP bringt Google einen Online-Komprimierungsdienst, vergleichbar mit TinyPNG oder JPEGmini (hier vorgestellt).
Dabei werden verlustfreie, sowie verlustbehaftete Kompressionsmethoden angeboten, welche eine Kompressionsrate von bis zu 34% erreichen sollen.
Unterstützt werden Farb-Profile, Metadaten, Transparenzen und  jpeg, png und animierte gif Formate.


II) VP9

Parallel mit WebP wird mit VP9 ein Video-Codec gelauncht, welches Videos bis zu 61%  kleiner gegenüber H.264 darstellen soll.

 

GOOGLE+

Innerhalb kürzester Zeit erfährt Google+ jetzt sein drittes großes Redesign. Das äußert sich sowohl in einem neuen ansprechenden, responsive Design, als auch in neuer Funktionalität. Alle neuen Funktionen von Google+ hat Dominik Horn in seinem Walkthrough beschrieben.
Die Vorstellung der Google+Änderungen teilte sich auf der gestrigen I/O in drei Bereiche auf: der neu gestaltete News-Stream, Hangouts und neue Funktionen bei den Fotos.

 

I) Stream

Der neue Nachrichtenstream orientiert sich natürlich erwartungsgemäß am aktuellen ‘Flat-Design’. Außerdem versteht sich von selbst, dass er responsive ist. Allerdings noch mehr wie sowieso zuvor schon. Je nach Größe des Bildschirms, wird der Nachrichtenfluss in einer, zwei oder drei Spalten dargestellt.
Größte funktionale Änderungen sind die automatisierten Hashtags. So erkennt Google anhand von Text und Bild spezielle Themen. Postet man beispielsweise ein Bild vom Eiffelturm, ohne diesen im Text zu erwähnen, fügt Google+ dennoch einen entsprechenden Hashtag #Eiffelturm hinzu.
Interessant wird diese Neuerung dann bei einem Klick darauf. Hierbei wendet sich die ‘Karte’ des einzelnen Posts und zeigt ähnliche Beiträge – also mit den selben Hashtags – an. Genau wie bei diesem Vorgang, sind auch bei anderen Interaktionen kleine Animationen dazugekommen, die das Surfen noch attraktiver  machen soll, ohne die Ladezeit zu erhöhen.

 

II) Hangouts

Google gilt zwar allgemein als sehr vernetzt und benutzerfreundlich, die verschiedenen – nicht synchronisierten – Nachrichtendienste waren allerdings oftmals ein Ärgernis. Mit Hangouts verbindet Google all diese Dienste zu einem zentralen zusammen. Und das ist auch noch sehr schön anzusehen. Wie gewohnt im minimalistischen ‘Flat-Design’ gehalten.
Außerdem sollen laut Google, die miteinander interagierenden Menschen im Vordergrund stehen, und nicht, die zu übertragenden Medien, wie Bilder und Video oder die Geräte. Somit versteht sich Google Hangouts also wie WhatsApp und entgegen iMessage als plattformübergreifender Dienst. Allerdings wurde hierbei nur Android, iOS und Chrome auf Mac, PC und Linux angegeben. Was mit Windows Phone, Blackberry oder anderen Systemen ist, wurde nicht erwähnt.
Hangouts erlaubt es auch Gruppenkonversationen (Text oder Video) zu erstellen und auch hier greift wieder Cloud Messaging, was Benachrichtigungen synchronisiert.
Auch schön: Google lernt – wie so oft – vom Userverhalten und zeigt die häufigsten Kontakte in der mobilen Anwendung ganz oben mit großem Bild an, um schnellen Zugriff zu haben.

Was mir persönlich noch fehlt, ist die Möglichkeit, den Standort zu teilen.

 

III) Fotos

Auch die Fotofunktion von Google+ hat einige Features dazubekommen. Interessantestes für mich ist die full-size-Funktion. So werden  Bilder in Originalauflösung angezeigt und können per Scrollrad auf 100% vergrößer werden. Hier bietet Facebook selbst bei ‘High-Quality’ nur eine komprimierte Version an. Die gesamten Daten liegen dann auf den kostenlosen 15GB Drive.

Nettes Gimmick, wenn man mal von einem Urlaub kommt, hunderte Bilder gemacht hat und eigentlich keine Zeit ist, die besten auszuwählen, ist die ‘Highlights’-Funktion. Hierbei geht Google+ nach einem Algorithmus vor, welcher Unschärfe, Belichtung, bekannte Gesichter,  auffallende Landschaften oder Wahrzeichen, Duplikate und eigene Faktoren von Ästhetik erkennt. Diese werden dann in dem hochgeladenen Album aussortiert und angezeigt. Alle weiteren bekommt man über die Schaltfläche ‘mehr’ zu Gesicht.

Eine weitere, eher für die Amateurbereich gedachte Funktion, ist  die Autokorrektur von Bilder, welche aber auch in meinen Augen teilweise bemerkenswerte Ergebnisse erzielt und eine vorher < – > nachher – Ansicht erlaubt. Dabei bearbeitet Google+ Belichtung, Tonwertkorrektur, Rauschreduzierung, Stukturen (Lokalkontraste), Weißabgleich, Schärfe, Vignettierung, rote Augen und zeichnet die Haut etwas weich. Bei letzterem Schritt bedient sich Google einer Gesichtserkennung, die über die üblichen Quadrate oder Kreise hinausgeht und genaue Gesichtszüge mit Haarkontur, Augen u.a. erkennt und diese softet.

Letzter erwähnenswerter Punkt ist dann das ‘Foto-Merging’. Hierbei werden zum einen bei Bildreihen von Gruppen verglichen, wer auf welchem Foto die Augen auf hat oder lächelt, und diese zu einem zusammengeführt. Zum anderen werden Reihen erkannt, welche eine fortlaufende Bewegung oder Handlung abbilden und Bewegtbilder daraus erstellt.

Alle neuen Funktionen von Google+Fotos werden auch auf dieser Übersichtsseite schön präsentiert. 

 

SEARCH

Google Search steht seit letztem Jahr immer in Verbindung mit dem Knowledge Graph. Und damit hauptsächlich mit Google Now auf Android und iOS. Bei der Suche in Chrome am Desktop sind jetzt aber auch zwei interessante Neuerungen dazugekommen. Zum einen ‘hot wording’. Damit lässt sich jetzt nicht nur per Druck auf das Mikrofon-Symbol eine Sprachsuche durchführen, sondern auch komplett ohne Tastendruck durch die Sprachansage ‘okay google’. Allerdings funktioniert das bei mir selbst bei englisch eingestelltem Konto noch nicht. Konntet Ihr das schon ausprobieren?

Zweite Neuerung ist eng mit dem Knowledgegraph verbunden. Die sogenannte ‘conversational search’. Dabei bezieht sich die Suchanfrage auf die vorherigen. Sucht man so zum Beispiel nach ‘Alexanderplatz, Berlin’, wird einem wie gewohnt eine Suchergebnisseite mit Links und kleiner Maps-Vorschau angezeigt. Sucht man als nächstes nach ‘how long will it take?’, spuckt Google die Distanzen und Dauern via Auto, Fahrrad, Fuß oder öffentlichem Verkehrsmittel aus. Dieses Feature funktioniert allerdings, wie so oft zur Zeit nur auf Englisch.

Auch interessant ist die Möglichkeit, eigene Fotos wieder zu finden. Sucht man beispielsweise nach ‘zeige mir Bilder vom Kanada-Urlaub letztes Jahr’ so zeigt Google alle hochgeladenen Fotos aus Kanada vom vorherigen Jahr.

 

MAPS

Wahrscheinlich kein sehr nützliches Feature, aber vielleicht trotzdem ganz interessant zu erwähnen, ist, dass in Maps jetzt mit Nordkorea das letzte Land verzeichnet ist. Da hier von offizieller Stelle keine Materialien vorliegen, bediente sich Google an Userdaten. So konnten diese sowohl Karten, POI und geo-getaggte Bilder einstellen. Besonders praktisch wird letzteres durch ‘Photospheren’. 360°-Ansichten, welche zum Beispiel der Feind aus Südkorea (Samsung) bei seinen neuen Geräten anbietet.

Das Redesign von Google Maps lässt leider noch etwas auf sich warten. Wer es besonders eilig hat, kann sich hier schon einmal für die Google Maps voranmelden. Für alle anderen soll es dann im Sommer kommen. Was es mit sich bringt erläutere ich kurz im Folgenden:

Zum einen bringt ein Redesign, wie schon im Name zu erkennen, ein neues Design. Dabei geht Google sehr dezent vor und erfindet natürlich die Welt nicht neu 🙂 Aber dennoch bin ich generell immer für ‘öfter mal was Neues’ und das hat Google schön umgesetzt. Google spricht davon, dass Maps selber das User Interface ist. Maps wird nämlich vollflächig angezeigt und Eingabe- bzw. Ausgabefelder schweben darüber.

Funktional wird sich auch einiges tun. Einen groben Überblick gibt einem auch die Preview-Seite.

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